OB hat Verschlechterung der Gesundheitsversorgung für Bonn nicht ausreichend im Blick

Krankenhäuser in Bonn dürfen ab Januar 2025 bestimmte Eingriffe nicht mehr oder nur stark reduziert vornehmen. Bei Hüfte, Knie und Wirbelsäuleneingriffen reduziert sich die erlaubte Behandlungsmenge um 400 Patienten, bei den Geburten um 700 Patientinnen.

„Das bedeutet, dass sich die Wartezeiten für Operationen teilweise erheblich verlängern werden“ erwartet die FDP-Gesundheitsexpertin Petra Nöhring und stellvertretende Fraktionsvorsitzende. „Auch die Situation für werdende Mütter und ihre Familien wird sich noch weiter verschärfen.“

Ziel der Krankenhausplanung ist eine Verdichtung von medizinischen Leistungen auf Schwerpunktkrankenhäuser. Längere Anfahrtszeiten und längere Wartezeiten werden vom Gesetzgeber in Kauf genommen. Jede Oberbürgermeisterin und jeder Bürgermeister aus Bonn und dem Rhein-Siegkreis war aufgerufen, die planerischen Veränderungen gegenüber dem Ministerium zu bewerten. „Doch die Möglichkeit sich für eine hervorragende Gesundheitsversorgung einzusetzen und um den Erhalt von 10.000 Arbeitsplätzen in den Bonner Krankenhäusern (ohne Uniklinik) zu kämpfen, hat die Oberbürgermeisterin nicht persönlich bei der Anhörung in Düsseldorf wahrgenommen“ kritisiert Nöhring mit Unverständnis. „Und auch in der schriftlichen Anhörung, so scheint es, nimmt das Gesundheitsamt das Ergebnis fast widerspruchslos hin.“

Die FDP-Fraktion setzt sich für den wirtschaftlich tragfähigen Erhalt der Bonner Krankenhäuser ein, der auch bedeutet, dass Krankenhäuser verschiedene medizinische Leistungen anbieten dürfen. “Neben der Wirtschaftlichkeit ist uns aber auch die Weiterbildung junger Assistenzärzte zu Fachärzten ein ganz besonderes Anliegen. Fallen medizinische Leistungen in den Bonner Kliniken weg, kann die Weiterbildungsermächtigung in Gefahr sein. Und ohne Weiterbildung verstärken wir den Facharztmangel nur noch weiter. Die Krankenhausplanung hat gravierende Auswirkungen auf den Standort Bonn.“ verstärkt Nöhring die Forderung der Liberalen.